Gasthaus Andrelang

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Historisches Gemäuer mit langer Tradition

Geschichte des Gasthaus Andrelang, auch bekannt unter „Beckenlehner“

2019
Neues Leben kehrte Anfang 2019 in die historischen Gemäuer des Gasthaus Andrelang in Au ein.
Das Angebot umfasst die klassische Küche wie zu Großmutters Zeit, aufgepeppt mit einem jugendlichen Touch. Zusammengefasst also eine interessante Kombination aus Deutscher, Österreichicher und mediterraner Küche. Natürlich nehmen auch saisonale Spezialitäten breiten Raum im Speisenangebot ein.

2016 (Artikel von der Bad Feilnbacher Gemeindezeitung 2016 Fotos und Repros: Baumann, Dr. Bloch Text: Konrad Baumann)
Vor 100 Jahren, also im Jahre 1916 und mitten in den Wirren des Ersten Weltkrieges, gab es in Au eine große Veränderung.
Die Tafernwirtschaft zum Andrelang, nachweislich mindestens seit 1414 im Besitz der Familie Andrelang, bekam mit Karl Beckenlehner einen anderen Besitzer. Der Verkauf der weithin bekannten Gaststätte war so bedeutend, dass sogar das Aiblinger Tagblatt mehrmals über die Vorgänge berichtete.
In der Auer Ortsgeschichte tauchen immer wieder bedeutende Andrelang auf. So befindet sich in Weihenlinden ein Votivbild im Museum, mit dem sich der Wirtssohn Joseph AndreLang für die wunderbare Errettung bei der Sendlinger Mordweihnacht 1705 bedankt. (Schreibweise des Namens deutet auf die Entstehung des Familiennamens hin: der andere Lang). Eine große Nachbildung des Bildes befindet sich im südlichen Umgang der Wallfahrtsstätte. Ein Votivbild in der Taxakapelle berichtet von einem Ochsenkauf im Lungau im Jahre 1714 durch den Auer Wirt Josephus Anton Andrelang.
Als Folge der Säkularisation sollte 1807 die Taxakapelle veräußert werden. Der Wirt Mathias Andrelang bot 425 Gulden bei einer Versteigerung, wobei ihm der Oberbrodhuber für die Summe bürgte. Doch das Angebot wurde abgelehnt. Zwei Jahre später wird die Taxa-Kirche von der Auer Gemeinde für 175 Gulden, 47 Kreuzer erworben. Der Preisverfall war eine Folge des Überangebotes von kirchlichen Gebäuden und Gegenständen.
Im 19. Jahrhundert erlangte Anton Andrelang, geboren 1821 und verstorben 1870 in Au, als Mitglied beim bayerischen „Hoftrompeter- und Hofpauckercorps“ eine hohe Stellung von 1821 bis 1838. Er komponierte XXIV Aufzüge. Als Frühpensionist – das Corps war aufgelöst worden – reiste er durch die Welt und legte in Spanien eine Musikaliensammlung an. Ab 1853 befand er sich wieder in der Heimat und wurde Dirigent der Auer Musi.
Ein weiteres Familienmitglied soll noch genannt werden. Eine große Grabplatte unter dem westlichen Evangelium an der Friedhofsmauer erinnert an den HOCHWÜRDIGSTEN HERRN SEBASTIAN ANDRELANG, DOMKAPITULAR, DIREKTOR DES ALLGEMEINEN GEISTLICHEN RATES, GEB. ZU AU 3. JAN. 1821, GEST. ZU MÜNCHEN 25. MÄRZ 1907.
Was führte aber nun zu diesem Besitzerwechsel nach 500-jähriger Familiengeschichte Andrelang? Nur Franz X. Andrelang, geb. 05.02.1841, erreichte als 7. von 10 Kindern des Matthias Andrelang das Erwachsenenalter. Damit war er Alleinerbe. Dieser Franz X. und seine Frau Anna, geborene Kaindl, geb. 24.06.1862, verstarben innerhalb eines halben Jahres am 14.09.1910 bzw. am 03.02.1911. Ihre Kinder, 5 Buben und ein Mädchen (20 bis 29 Jahre alt), verkauften die Andrelang’sche Tafernwirtschaft laut Bericht des Aiblinger Tagblattes vom 15. Juni 1912 an die Bayer. Central-Darlehenskasse München. Vier Tage später folgte ein Nachtrag: „Zu Andrelang gehören 241 Tagwerk Grundstück, reale Tafernwirtschaft, Metzgerei und Bäckerei. Als Kaufpreis werden 260.000 Mark genannt. Damit endet ein altes, seit 200 Jahren auf diesem Hause vererbtes Geschlecht. Letzter Besitzer war der 2. Sohn der verstorbenen Andrelang’schen Ehegatten, Herr Sebastian Andrelang.“ Am 10. Juli meldet die gleiche Zeitung: „Au: Die in den Besitz der Central-Darlehenskassa München übergegangene Tafernwirtschaft zum Andrelang hat ab 1. Juli Xaver Andrelang mit Metzgerei übernommen. Die Ökonomie desselben Gutes führt für die Central-Darlehenskasse München Sebastian Andrelang weiter.“ Bei den beiden Pächtern handelt es sich um den ältesten und den zweitgeborenen Sohn.
Nach vier Jahren berichtet das Aiblinger Tagblatt am 25. Oktober 1916 wieder von der Gastwirtschaft in Au bei Aibling. „Die Andrelang’sche Tafernwirtschaft in Au, zuletzt Eigentum der Central-Darlehenskassa München, wurde von Hr. Privatier Karl Beckenlehner von Unterhaching käuflich erworben und wird der neue Besitzer den Betrieb selbst übernehmen.“
Der große Besitz war in den Jahren zuvor durch Grundstücksverkäufe etwas abgespeckt worden. Wir kennen heute auch die Beweggründe für den Kauf: Es war der Erste Weltkrieg, und der 5-fache Vater wollte eine Landwirtschaft besitzen, um seine Kinder ausreichend ernähren zu können. In Au wurde noch ein sechstes Kind geboren. Auf Grund seines bisherigen Arbeitslebens kannte er Au. Beckenlehner stammte aus einem Bauernhof in Unterhaching. Er erlernte den Beruf eines Bergmannes in Hausham.
Später besuchte er in Kärnten die Steigerschule (vergleichbar mit einer Meisterausbildung) und wurde Steiger und später sogar Obersteiger im Bergwerk Leitzach. Er wohnte dort mit seiner Familie in einem Bergwerkshaus. Seine Frau Anna stammte aus einer Bergarbeiterfamilie in Tirol.

Als ganz in der Nähe ein Stollen von der Leitzach zum Seehamer See gebaut wurde, kündigte er im Bergwerk und übernahm die Betriebsleitung des Stollenbaus für die Stadt München. Baubeginn war der 1. Februar 1911 und am 11.02. erfolgte die erste Sprengung, wie Beckenlehner auf der Rückseite des Fotos am Stolleneingang vermerkte. Er zog mit seiner Familie 1911 nach Frauenried. Unter diesem Ort verläuft der Wasserstollen. Nach Fertigstellung des Bauwerkes kaufte er 1913 in Hauzenberg bei Passau das Graphitbergwerk. Doch die Geschäfte liefen wohl nicht nach seinen Vorstellungen.
Der Erste Weltkrieg hatte begonnen. So verkaufte Karl Beckenlehner schon 1915 das Bergwerk an Faber Castell. Er selbst zog mit seiner Familie wieder in seinen Geburtsort Unterhaching. Das 5. Kind wurde hier geboren. Er wartete auf den Zahlungseingang vom Werksverkauf. Damit erklärt sich im Zeitungsbericht (siehe oben) als Beruf „Privatier“. Als das Geld verspätet eintraf, erwarb er, wie oben schon ausgeführt, das Gasthaus mit Landwirtschaft in Au.
Nach 90 Jahren und 4 Beckenlehner-Generationen erfolgte 2006 der Verkauf der Gastwirtschaft mit Metzgerei. Der Name Beckenlehner verschwand wieder an der Gaststätte. Der frühere, sehr geschichtsträchtige Name Andrelang steht seither wieder an der Hauswand des Gasthauses am Auer Dorfplatz.


2009 (Artikel von OVB Online)
«Gasthaus Beckenlehner» in Au heißt wieder «Gasthof Andrelang». Der alte Hausname der Traditionsgaststätte am Auer Dorfplatz wurde wieder zum Leben erweckt.
Seit wenigen Wochen ziert in Anlehnung an die Originalbeschriftung eine von den in Au ansässigen Grafikdesignern Martin und Thomas Poschauko kreierte Holztafel die einstige Gast- und Tafernwirtschaft.
Wie aus alten Aufzeichnungen hervorgeht, lässt sich der Hausname Andrelang nicht nur als Familienname gleichbleibend beinahe 700 Jahre zurück verfolgen. Bis 1936 galt dieser als landläufige Bezeichnung des Wirts von Au. Eine Inschrift auf einem Gedenkstein der «Andrelangschen Grabstätte» im Auer Friedhof erinnert erstmalig 1414 an die Wirtsdynastie.
Wie sich aus den Überlieferungen schließen lässt, dürfte das Gasthaus nahe Kirche und Übergang über den Aubach gelegen, zum ältesten Teil des Orts Au zählen, der an der alten Römerstraße gelegen, Reisenden seit alter Zeit Herberge und Verpflegung bot. Mit dem Niedergang des Adelsgeschlechts der Altenwaldecker kaufte Georg Andrelang 1603 als Wirt von Au Grundstücke der Burg «Altenwaldeck» am Auer Berg, darunter auch die «Gast- und Tafernwirtschaft» zu Au.
Eine Tafernwirtschaft war eine so genannte «vollkommene Wirtschaft», die nicht nur das öffentliche Schank- bzw. Krugrecht oder das Herbergs- und Gastrecht sowie die Fremdenstallung (Versorgung und Unterstellen der Zug- und Reittiere) ausüben durfte. Ferner war es gestattet, darin Verlöbnisfeiern, Hochzeiten, Stuhlfeste, Tauffeiern und sonstige festliche Mähler abzuhalten. Der Wirt durfte Bier, Wein und Branntwein ausschenken. Mit Wein etwa wurden, so die Chroniken, früher Rechtsgeschäfte betrunken.
Zum Tafernrecht gehörte auch das Brau- und Brennrecht sowie die Backgerechtigkeit, also einen Backofen anzulegen und darin Brot zu backen. Jene Wirtsleute mussten um ihrer sozialen Verpflichtung nachzukommen gegen Geld oder handwerkliche Gegenleistungen wandernde Handwerksgesellen beherbergen. Nicht zuletzt wurden in der «Taferne» bei Todesfällen der Leichenschmaus abgehalten und Nachlassverhandlungen geführt. War kein Amtshaus vorhanden, so wurden darin auch Gerichtsverhandlungen abgehalten. Davon zeugen viele Urkunden, die nicht beim Gericht, sondern beim Andrelang hinterlegt waren. Die Traditionsgaststätte am Auer Dorfplatz war somit kommunaler Mittelpunkt in weltlichen Angelegenheiten der Bewohner.
Als Anlaufstelle in Sachen Geselligkeit in Verbindung mit gepflegter Gastronomie hat der Gasthof Andrelang, (von 1914 bis Dezember 2006 im Besitz der Familie Beckenlehner) auch nach Übernahme der Geschäftsführung der Wirtsleute Ottmar Sakelsek und Waltraut Gernstl im Januar 2007 seinen Beliebtheitsgrad nicht verloren.

Geänderte Öffnungszeiten:

19.07.-21.07.2023

Liebe Gäste,
von Mittwoch, 19.07.2023 bis Freitag, 21.07.2023 haben wir für Sie ab 17:00 Uhr geöffnet.
Ab Samstag, den 22.07.2023 sind wir wieder ab 11:00 Uhr für Sie da.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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